07.09. Los geht's
in Berlin am Wannsee, durch den Grunewald vorbei am gleichnamigen Turm über
wunderschöne Alleen Richtung Ostsee, die wir in
Heiligendamm zum ersten mal zu Gesicht bekommen. Viele
Seevögel sind zu sehen!

08.09. Von dort entlang der Ostküste nach Lübeck.
Nach einem kurzen Stadtbummel, natürlich auch zum
Holsten-Tor, ist das nächste Ziel der Timmendorfer
Strand mit dem Skandinavienkai, wo unsere Fähre, die FINNJET
ablegen wird. Dort ist vom bayerischen
Stüberl bis zum feinen Restaurant sowie Kino alles
geboten, was das Herz begehrt. So wird es trotz der 38
Stunden Überfahrt garantiert nicht langweilig und ein
Sonnenuntergang mitten auf dem Meer ist unbeschreiblich.
Im Club "Stardust" gibt ein singender
Pianospieler viele bekannte Songs zum Besten. |
10.09. Nach zwei
Nächten an Bord wieder festen Boden unter den Füssen!
Ankunft in Helsinki,
der Hauptstadt Finnlands. Wir besichtigen die Stadt mit ihren vielen
Sehenswürdigkeiten und gelangen anschliessend auf der Fahrt
stadtauswärts an das "Sibelius-Monument", das hier zu Ehren des
grossen Komponisten in einem Park erstellt worden ist.
 11.09. Am Morgen wird
endlich die CB-Antenne montiert, denn eigentlich ist
CB-Funk in Finnland nicht erlaubt. Jean Sibelius ist
wieder das nächste Ziel: Ainola
(oder ein Link
in finnischer Sprache), dort lebte und komponierte er - und dort fand er
auch seine letzte Ruhestätte. Gleich in der Nähe bei Riihimäki sind die
alten finnischen Glashütten mit einem angegliederten
Glasmuseum. Der Besuch ist im Film mit der NUOPTIX-3D
Brille ein dreidimensionales Vergnügen! Weiter Richtung Tampere erhebt sich in
rotem Backstein die Burg Häme in Hämeenlinna, leider ist sie geschlossen.
Von Deutschland aus hatten wir vor der Reise Kontakt mit
einem finnischen CB-Funker aus Huhtamo, den wir suchen
und besuchen. Seine CB-Station ("Sputnik") und andere lebenswichtige
Utensilien befinden sich im Wohnwagen vor dem Haus. Seine
Frau hat ihn dorthin verbannt.
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12.09. Tampere, eine schöne
Stadt nordwestlich von Helsinki. Wir sehen z.B. die
Bücherei, das Rathaus und die Kaleva-Kirche. Das Tanken
ist für Touristen besonders günstig, zumindest für die
Dieselfahrer: hier darf steuerfrei Heizöl (Polto-öljy)
getankt werden! Hinter der Stadt befindet sich der Aussichtssturm
von Haralanharju. Sehr windig, aber die Weite des Landes
wird hier oben besonders deutlich. Wälder und Seen, Seen und Wälder. Über
kleine Schotterstrassen abseits der E-Routen geht es zu
den Vesijärvi-Seen. Ein einmaliges Zusammenspiel der
Farben. Am Ufer der Seen übernachten wir und sehen beim
Verlassen des Autos die Hand vor den Augen nicht. So
dunkel ist es, so weit abgelegen sind wir hier.
13.09. In Petäjävesi, westlich von Jyväskylä, sehen wir eine
Kirche ganz aus Holz errichtet. Wir fahren weiter
Richtung Saarijärvi, vorbei am Pyhäjärvisee in den
Summassaari-Park. Auf einer nahegelegenen Waldlichtung
übernachten wir, nicht ohne von der Polizei beobachtet
zu werden. |
14.09. Die Route 651 führt
uns zum Nationalpark, wo wir von einer finnischen Wandergruppe
freundlich empfangen werden. Eine Einladung zu einem prima Eintopf nehmen wir
gerne an, dazu gibt es Milch oder Tee und wir dürfen uns
nach Herzenslust Käsebrote belegen. An die Gruppe
angeschlossen werden wir durch den Park geführt und der
Leiter erklärt extra in englisch noch einmal alles vom
Moor bis zum ältesten Baum - ein tolles Erlebnis!
An der angebrachten Tafel liest man folgende Zeilen:
Gebet des Baumes
Du, Wanderer, der an mir vorbei geht
und seine Hand hebt gegen mich,
hör an, bevor du mich verletzt:
"Ich bin eine Gabe Gottes
und des Menschen Freund.
Du, der hier entlang wandert,
erhöre mein Gebet:
Bitte tu' nichts was mir schadet!" |
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Es geht weiter, vorbei an den Keitele- und Nilakka-Seen.
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15.09. Die ersten
fliessenden Gewässer sind zu sehen. Das Wetter ist heute
nicht so gut, so sehen wir nur die Ruine bei Kajaani.
16.09. Nach der Übernachtung am Paltaselkä bei
Mieslahti geht es weiter durch die Seenlandschaft nach Kuusamo,
wo wir wieder einmal einen wunderschönen
Sonnenuntergang beobachten.
17.09. Nun geht es über Käylä in den Oulanka
Nationalpark. Ein (ausgestopfter) Bär begrüsst uns am
Eingang, dann wird entlang dem Oulankajoki gewandert. Der
Fluss fliesst durch wunderschöne rote Felsformationen
und der Weg führt vorbei an einsamen kleinen Seen, durch
Moorlandschaft und bizarre Wälder. |
18.09. Nach einer Nacht mit
Minustemperaturen führt uns der Weg bei Morgentau im
Nebel vorbei an sonnigen Seenlandschaften und den ersten
Rentieren nach Kemijärvi zum gleichnamigen See. Dort
steht eine weisse Kirche, etwas abseits davor der
Glockenturm. Dann weiter nördlich entlang des Kemijoki
nach Sodankylä, wo wir eine alte Lappenkirche sehen.
Abseits der Strasse finden wir zwischen Wollgras und den
schon etwas herbstfarbenen Bäumen einen schönen
Ruheplatz. Man beachte den ewig langen Schatten des Autos! |
 19.09. Wir wählen
die schmälere Strecke nach Inari über Kittilä zum Lemmenjoki
Nationalpark. 50 Kilometer lang geht es
buchstäblich über Stock und Stein - und das auf einer
"gelben" Strasse! Der Nationalpark lädt wieder
zu einer kleinen Wanderung ein, leider war es mit +5°C
nicht gerade sehr angenehm auf dem Weg. Auf der
Weiterfahrt kreuzen mal wieder einige Rentiere die Strasse.
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 20.09. Wir sind in Inari!
Luftlinie 1000 Kilometer nördlich von Helsinki. Wir
haben Glück, denn das Lappenfreilichtmuseum ist heute
den letzten Tag im Jahr geöffnet. Wir erleben einen
interessanten Rundgang und besichtigen viele
Örtlichkeiten und Gebrauchsgegenstände der Lappen bevor
wir den Inari-See und den Ort Inari, der anscheinend
zumeist aus Tankstellen und Supermärkten besteht, begehen. |
 Und schon
fahren wir durch eine Tundralandschaft zur Grenze nach
Norwegen in Karigasniemi. Die Grenzkontrolleure
durchsuchen eine Viertelstunde das Auto und misstrauen
selbst dem CD- Player.
Bei Lakselv fahren wir entlang der Küste
(Meer!) schnurstracks Richtung Norden, sehen wieder
einige Rentiere, und durch den wohl einzigen nicht
kostenpflichtigen (Skarvberg-)Tunnel zum Ort Kafjord.
Dieser besteht aus einer zehnspurigen Fährauffahrt und
einem einzigen Häuschen; für die Abfertigung. Mit der
letzten Abendfähre erreichen wir die südliche Stadt
Honningsvag auf der Nordkapinsel. Wir trauen unseren
Augen nicht: ein Lichtermeer scheint uns entgegen, eine
echte Stadt mit allem was dazugehört. Einkaufspassagen,
Discotheken - dies scheint die Metropole des Nordens zu sein.
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  21.09. Nach einer
Übernachtung mitten in der Stadt begeben wir uns auf die
letzten fünfunddreissig Kilometer Strasse vor dem
endgültigen Ende des Landes, dem Nordkap.
Die Landschaft ähnelt einem anderen Planeten. Kleine Seen, Moosflächen statt
Wälder und eine teils miserable Strasse begleiten uns.
Nach zwei Stunden endlich stehen wir bei blauem Himmel
und +5°C am Nordkap, dem nördlichsten Punkt Europas. |
 
Mit dem CB-Funkgerät gelingen uns viele Verbindungen
nach Deutschland und Italien, das Wetter ist so optimal.
Wir sprechen mit einem Münchner, der so klar mit uns
redet, als würde er neben dem Auto stehen. Daher kann er
auch nur schwer glauben, dass wir Tausende von Kilometern
von ihm entfernt sind. Seit 1990 steht am Nordkap ein
Haus, von dem man durch einen unterirdischen Gang bis zum
Meer gelangt. Der Sonnenuntergang auf dieser Insel ist
der wohl eindrucksvollste auf dieser Reise. Mit der
Dämmerung fahren wir wieder zur Fähre.
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