Finnland - Land der 1000 Seen, Nordkap

Nationalflagge Finnland

1991

Seevogel an der Ostsee07.09. Los geht's in Berlin am Wannsee, durch den Grunewald vorbei am gleichnamigen Turm über wunderschöne Alleen Richtung Ostsee, die wir in Heiligendamm zum ersten mal zu Gesicht bekommen. Viele Seevögel sind zu sehen!

Finnjet Fähre

08.09. Von dort entlang der Ostküste nach Lübeck. Nach einem kurzen Stadtbummel, natürlich auch zum Holsten-Tor, ist das nächste Ziel der Timmendorfer Strand mit dem Skandinavienkai, wo unsere Fähre, die FINNJET ablegen wird. Dort ist vom bayerischen Stüberl bis zum feinen Restaurant sowie Kino alles geboten, was das Herz begehrt. So wird es trotz der 38 Stunden Überfahrt garantiert nicht langweilig und ein Sonnenuntergang mitten auf dem Meer ist unbeschreiblich. Im Club "Stardust" gibt ein singender Pianospieler viele bekannte Songs zum Besten.

Sibelius Monument10.09. Nach zwei Nächten an Bord wieder festen Boden unter den Füssen! Ankunft in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands. Wir besichtigen die Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und gelangen anschliessend auf der Fahrt stadtauswärts an das "Sibelius-Monument", das hier zu Ehren des grossen Komponisten in einem Park erstellt worden ist.

Einer der 1000 SeenEiner der 1000 Seen11.09. Am Morgen wird endlich die CB-Antenne montiert, denn eigentlich ist CB-Funk in Finnland nicht erlaubt. Jean Sibelius ist wieder das nächste Ziel: Ainola (oder ein Link in finnischer Sprache), dort lebte und komponierte er - und dort fand er auch seine letzte Ruhestätte. Gleich in der Nähe bei Riihimäki sind die alten finnischen Glashütten mit einem angegliederten Glasmuseum. Der Besuch ist im Film mit der NUOPTIX-3D Brille ein dreidimensionales Vergnügen! Weiter Richtung Tampere erhebt sich in rotem Backstein die Burg Häme in Hämeenlinna, leider ist sie geschlossen. Von Deutschland aus hatten wir vor der Reise Kontakt mit einem finnischen CB-Funker aus Huhtamo, den wir suchen und besuchen. Seine CB-Station ("Sputnik") und andere lebenswichtige Utensilien befinden sich im Wohnwagen vor dem Haus. Seine Frau hat ihn dorthin verbannt.

Sonnenuntergang12.09. Tampere, eine schöne Stadt nordwestlich von Helsinki. Wir sehen z.B. die Bücherei, das Rathaus und die Kaleva-Kirche. Das Tanken ist für Touristen besonders günstig, zumindest für die Dieselfahrer: hier darf steuerfrei Heizöl (Polto-öljy) getankt werden! Hinter der Stadt befindet sich der Aussichtssturm von Haralanharju. Sehr windig, aber die Weite des Landes wird hier oben besonders deutlich. Wälder und Seen, Seen und Wälder. Über kleine Schotterstrassen abseits der E-Routen geht es zu den Vesijärvi-Seen. Ein einmaliges Zusammenspiel der Farben. Am Ufer der Seen übernachten wir und sehen beim Verlassen des Autos die Hand vor den Augen nicht. So dunkel ist es, so weit abgelegen sind wir hier.

13.09. In Petäjävesi, westlich von Jyväskylä, sehen wir eine Kirche ganz aus Holz errichtet. Wir fahren weiter Richtung Saarijärvi, vorbei am Pyhäjärvisee in den Summassaari-Park. Auf einer nahegelegenen Waldlichtung übernachten wir, nicht ohne von der Polizei beobachtet zu werden.

Hohe Bäume14.09. Die Route 651 führt uns zum PYHÄ-HÄKKI Nationalpark, wo wir von einer finnischen Wandergruppe freundlich empfangen werden. Eine Einladung zu einem prima Eintopf nehmen wir gerne an, dazu gibt es Milch oder Tee und wir dürfen uns nach Herzenslust Käsebrote belegen. An die Gruppe angeschlossen werden wir durch den Park geführt und der Leiter erklärt extra in englisch noch einmal alles vom Moor bis zum ältesten Baum - ein tolles Erlebnis!
Puun rukousAn der angebrachten Tafel liest man folgende Zeilen:
Gebet des Baumes
Du, Wanderer, der an mir vorbei geht
und seine Hand hebt gegen mich,
hör an, bevor du mich verletzt:
"Ich bin eine Gabe Gottes
und des Menschen Freund.
Du, der hier entlang wandert,
erhöre mein Gebet:
Bitte tu' nichts was mir schadet!"
Es geht weiter, vorbei an den Keitele- und Nilakka-Seen.

Einer der 1000 Seen15.09. Die ersten fliessenden Gewässer sind zu sehen. Das Wetter ist heute nicht so gut, so sehen wir nur die Ruine bei Kajaani.

16.09. Nach der Übernachtung am Paltaselkä bei Mieslahti geht es weiter durch die Seenlandschaft nach Kuusamo, wo wir wieder einmal einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

17.09. Nun geht es über Käylä in den Oulanka Nationalpark. Ein (ausgestopfter) Bär begrüsst uns am Eingang, dann wird entlang dem Oulankajoki gewandert. Der Fluss fliesst durch wunderschöne rote Felsformationen und der Weg führt vorbei an einsamen kleinen Seen, durch Moorlandschaft und bizarre Wälder.

Lange Schatten18.09. Nach einer Nacht mit Minustemperaturen führt uns der Weg bei Morgentau im Nebel vorbei an sonnigen Seenlandschaften und den ersten Rentieren nach Kemijärvi zum gleichnamigen See. Dort steht eine weisse Kirche, etwas abseits davor der Glockenturm. Dann weiter nördlich entlang des Kemijoki nach Sodankylä, wo wir eine alte Lappenkirche sehen. Abseits der Strasse finden wir zwischen Wollgras und den schon etwas herbstfarbenen Bäumen einen schönen Ruheplatz. Man beachte den ewig langen Schatten des Autos!
LemmenjokiSee im Nationalpark19.09. Wir wählen die schmälere Strecke nach Inari über Kittilä zum Lemmenjoki Nationalpark. 50 Kilometer lang geht es buchstäblich über Stock und Stein - und das auf einer "gelben" Strasse! Der Nationalpark lädt wieder zu einer kleinen Wanderung ein, leider war es mit +5°C nicht gerade sehr angenehm auf dem Weg. Auf der Weiterfahrt kreuzen mal wieder einige Rentiere die Strasse.

Im Freilichtmuseum InariRentier kreuzt20.09. Wir sind in Inari! Luftlinie 1000 Kilometer nördlich von Helsinki. Wir haben Glück, denn das Lappenfreilichtmuseum ist heute den letzten Tag im Jahr geöffnet. Wir erleben einen interessanten Rundgang und besichtigen viele Örtlichkeiten und Gebrauchsgegenstände der Lappen bevor wir den Inari-See und den Ort Inari, der anscheinend zumeist aus Tankstellen und Supermärkten besteht, begehen.
Einer der 1000 Seen220 km zum NordkapUnd schon fahren wir durch eine Tundralandschaft zur Grenze nach Norwegen in Karigasniemi. Die Grenzkontrolleure durchsuchen eine Viertelstunde das Auto und misstrauen selbst dem CD- Player.
Fährstation KafjordBei Lakselv fahren wir entlang der Küste (Meer!) schnurstracks Richtung Norden, sehen wieder einige Rentiere, und durch den wohl einzigen nicht kostenpflichtigen (Skarvberg-)Tunnel zum Ort Kafjord. Dieser besteht aus einer zehnspurigen Fährauffahrt und einem einzigen Häuschen; für die Abfertigung. Mit der letzten Abendfähre erreichen wir die südliche Stadt Honningsvag auf der Nordkapinsel. Wir trauen unseren Augen nicht: ein Lichtermeer scheint uns entgegen, eine echte Stadt mit allem was dazugehört. Einkaufspassagen, Discotheken - dies scheint die Metropole des Nordens zu sein.

NordkaplandschaftNordkap Felsen+5°C21.09. Nach einer Übernachtung mitten in der Stadt begeben wir uns auf die letzten fünfunddreissig Kilometer Strasse vor dem endgültigen Ende des Landes, dem Nordkap. Die Landschaft ähnelt einem anderen Planeten. Kleine Seen, Moosflächen statt Wälder und eine teils miserable Strasse begleiten uns. Nach zwei Stunden endlich stehen wir bei blauem Himmel und +5°C am Nordkap, dem nördlichsten Punkt Europas.
Sonnenuntergang am NordkapN, 71' 10' 21''Vor dem Globus Mit dem CB-Funkgerät gelingen uns viele Verbindungen nach Deutschland und Italien, das Wetter ist so optimal. Wir sprechen mit einem Münchner, der so klar mit uns redet, als würde er neben dem Auto stehen. Daher kann er auch nur schwer glauben, dass wir Tausende von Kilometern von ihm entfernt sind. Seit 1990 steht am Nordkap ein Haus, von dem man durch einen unterirdischen Gang bis zum Meer gelangt. Der Sonnenuntergang auf dieser Insel ist der wohl eindrucksvollste auf dieser Reise. Mit der Dämmerung fahren wir wieder zur Fähre.

22.09. An der Westküste Norwegens geht es über Alta nach Narvik. Dazwischen gibt es sogar einen Schneeinbruch! Oft sieht man die teils schneebedeckten Berge im Nebel auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords. Schilderbaum in Narvik24.09. Wir sind in Narvik, interessant der Schilderbaum, der die Entfernungen in alle grossen Städte Europas zeigt. Ein Polizist hält uns an, weil er es nicht glauben kann, dass unser Fahrzeug fahrtüchtig sei. Erst die Ausführungen über die TÜV-Plakette haben ihn dann überzeugt. Auch das gibt es: die Strasse ist auf einmal zu Ende und man durchquert einen Fjordeingang mit einer Fähre. Eine kurze, aber wunderschöne Überfahrt von Skarberget nach Bognes.

Fährverbindung25.09. Vor Mo-i-Rana überqueren wir den Polarkreis, wo natürlich neuerdings auch ein Polarkreismuseum stehen muss, das wir aber nur von aussen bestaunen.

Trondheim26.09. Trondheim, im gleichnamigen Fjord. An manchen Punkten glaubt man, in Venedig zu sein, so stehen die Häuser am Wasser. Auch hier machen wir noch einmal einen ausgiebigen Stadtrundgang.

28.09. Die letzten Kilometer durch Schweden waren leider total verregnet, so dass wir schon heute von Helsingborg aus die Vogelfluglinie nach Puttgarten nehmen und nach über drei Wochen endlich wieder in unserer Heimat sind.



TOEBELEMOUNT Intro Animation (89 kByte)Die Bilder auf dieser Seite sind von meinem Videofilm, gedreht mit der SONY CCD-V90 (die erste richtig gute Video-8 Handycam) digitalisiert.

Die Animation des Filmvorspanns ist übrigens 1992 mit einem AMIGA-500 Computer entstanden (später ein AMIGA-1200 HD), mit grossem Einsatz meines Freunds Jörg, ohne den ich wohl nie einen Film mit Computereinblendungen versehen hätte! Trotzdem blieb der AMIGA für mich ein Buch mit sieben Siegeln...
Heute ist natürlich alles digital und es scheint eine Ewigkeit her zu sein, dass man "linear" geschnitten hat.

Eine Töbelemount Produktion

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updated: 2020-11-08